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Wickeln mit einem geregelten Akkuträger


Die meisten Anfänger beginnen ihre Wickelerfahrungen mit einem geregelten Akkuträger - oder sollten dies zumindest tun. Bei ungeregelten Akkuträgern kann viel passieren (und ist auch aktiven Mitgliedern auf dieser Seite schon passiert), was ziemlich unschön ist.

Beim Wickeln mit geregelten Akkuträgern kann man eigentlich nur im Grenzbereich (zu viel oder zu wenig Watt) wirkliche Fehler machen. Standardwicklungen ermöglichen es eigentlich immer, mit Einstellung der Wattzahl einen für den persönlichen Geschmack angenehmen Sweetspot zu finden. Das ist der Punkt, an dem die Temperatur und der Geschmack des Dampfstroms für einen selbst angenehm sind.

Für die folgenden Beispiele gehen wir von einem - wahrscheinlich ziemlich üblichen - Medianwert aus: Kanthal A1 mit 0,3mm Durchmesser, Coildurchmesser 2,5 mm, 7,5 Windungen, befeuert mit 15 Watt. Die folgenden Bilder zeigen, was passiert, wenn man bei der Wicklung einen Parameter ändert. Beim Wickeln für einen geregelten Akkuträger ist dabei die Voltzahl weniger maßgebend. Wir achten daher vor allem auf zwei Dinge: Den Heatflux und den Widerstand.



Ausgangspunkt ist folgende Basiswicklung:





1) Durchmesser des Coils

Nun bauen wir einen größeren / kleineren Coil. Dabei wird der Widerstand eines größeren Coils steigen, weil einfach mehr Draht verbaut wird. Der Widerstand eines kleineren Coils wird sinken. Da in einem größeren Coil mehr Draht verbaut ist, steigt auch die Oberfläche. Bei gleicher Wattzahl wird die Leistung pro mm^2 geringer -> Der Dampf wird kühler. Bei kleineren Coils ist es umgekehrt.


Es gilt also:
Größerer Coildurchmesser = höherer Widerstand pro Windungszahl = mehr Oberfläche pro Windungszahl = kühlerer Dampf.
Möchte man die Dampftemperatur in etwa konstant halten, muss man mit höherer Leistung dampfen. Dabei wird der Dampf dichter.

Kleinerer Coildurchmesser = geringerer Widerstand pro Windungszahl = weniger Oberfläche pro Windungszahl = wärmerer Dampf.
Möchte man die Dampftemperatur in etwa konstant halten, muss man mit geringerer Leistung dampfen. Dabei wird der Dampf weniger dicht.



2) Durchmesser des Drahtes

Verwenden wir einen dickeren Draht, wird der Widerstand des Coils sinken. Dafür steigt die Oberfläche. Da aber, analog zu einem größeren Coil, mit gleicher Leistung ein Draht mit geringerem Widerstand beheizt wird, bleiben durch die geringere aufgenommene Leistung der Draht und damit auch der Dampf kühler.


Es gilt also:
Dickerer Draht = geringerer Widerstand pro Längeneinheit = mehr Oberfläche pro Längeneinheit = kühlerer Dampf.
Möchte man die Dampftemperatur in etwa konstant halten, muss man mit höherer Leistung dampfen. Dabei wird der Dampf dichter.

Dünnerer Draht = höherer Widerstand pro Längeneinheit = weniger Oberfläche pro Längeneinheit = wärmerer Dampf.
Möchte man die Dampftemperatur in etwa konstant halten, muss man mit geringerer Leistung dampfen. Dabei wird der Dampf weniger dicht.



3) Mehr Windungen

Das ist der wahrscheinlich am häufigsten geänderte Parameter: Die Anzahl der Windungen. Jeder Anfänger sollte zuerst mit der Windungszahl spielen und beobachten, was passiert. (Ein üblicher Anfangswert sind 6-8 Windungen). Bei mehr Windungen wird der Widerstand des Coils steigen, weil einfach mehr Draht verbaut wird. Umgekehrtes gilt für weniger Windungen. Gleichzeitig steigt oder sinkt auch die Oberfläche. Auch hier gilt wieder die Gleichung, dass die vom Coil aufgenommene Leistung über die gesamte Drahtlänge aktiv wird. Coils mit mehr Windungen erzeugen also erst einmal kühleren Dampf.


Es gilt also:
Mehr Windungen = größerer Widerstand = mehr Oberfläche = kühlerer Dampf.
Möchte man die Dampftemperatur in etwa konstant halten, muss man mit höherer Leistung dampfen. Dabei wird der Dampf dichter.

Weniger Windungen = kleinerer Widerstand = weniger Oberfläche = wärmerer Dampf.
Möchte man die Dampftemperatur in etwa konstant halten, muss man mit geringerer Leistung dampfen. Dabei wird der Dampf weniger dicht.



4) Anderer Drahttyp

Kanthal, Edelstahl, NickelChrom, ... die Variationsmöglichkeiten bei Heizdrähten sind groß. Üblicherweise beginnt man mit Kanthal, da dieser Draht einen hohen Widerstandswert pro Meter aufweist und damit Fehler eher vermieden werden können. Edelstahl schmeckt reiner (= weniger Eigengeschmack), hat aber weniger Widerstand.



Es gilt also:
Anderer Drahttyp = anderer Widerstand = unterschiedliche Dampftemperatur.



5) Andere Leistung

Zusammengefasst heißt das:
- Nehm ich einen dünneren Draht, muss ich für niedrigeren Widerstand kleinere Coils bauen und habe somit weniger Oberfläche worunter Dampf und Geschmack leiden können.
- Nehm ich einen dickeren Draht, krieg ich leicht mehr Oberfläche, mein Widerstand sinkt aber überproportional schnell. Außerdem bekomme ich eine zu lange Wartezeit bis zur Dampfbildung (= zu hohe Rampingtime) und eine zu lange Abkühlzeit. Einen dickeren Draht zu nehmen, sollte immer gut überlegt sein, denn...
- Bau ich mit dünnen Drähten, steigt mein Widerstand, meine Oberfläche und damit die Drahtmasse aber nicht so schnell, wodurch ich kleinere Leistungen fahren kann um auf eine vernünftige Verdampfungstemperatur zu kommen.
- Bau ich mehr Windungen/größere Coils, krieg ich mehr Oberfläche, mein Widerstand steigt, brauch aber mehr Platz im Verdampfer und auch wieder mehr Leistung um die Drahtmasse auf eine vernünftige Temperatur zu bringen. Das erhöht damit auch Ramping- und Abkühlzeit.

Die Konsequenz daraus ist einfach: Man passt zuerst einmal bei jedem Coil die Leistung des Akkuträgers so an, dass einem die Dampftemperatur und der dadurch unmittelbar beeinflusste Geschmack gefällt. Ist man mit der Dampfdichte unzufrieden, ändert man einen oder mehrere Parameter, zum Beispiel die Anzahl der Windungen oder den Drahttyp. Dies bitte mit Maß und Ziel. Erst die fortgeschrittenen Wickler versuchen sich an speziellen Wicklungen, z.B. zwei parallele Drähte, Dual Coils, vertwistete Drähte, ClaptonCoils, Alien Coils, Fused Clapton usw. Hierfür gibt es spezielle Seiten mit vielen guten Tipps. Für den Anfänger genügt es erstmal, die Leistung anzupassen und danach den einen oder anderen Parameter zu variieren. Auch der Auszubildende fängt erst einmal mit dem Basiswissen an.



Aber Vorsicht. Ohne ein paar wichtige Warnungen kommen auch Anfänger in Schwierigkeiten. Denn es gilt auch:
- Zu viel Leistung auf der Coil = zuviel Hitze = weniger Geschmack und irgendwann weniger Dampf.
- Zu wenig Leistung auf der Coil = zu wenig Hitze = weniger Dampf und irgendwann auch weniger Geschmack.
- Zu dicker Draht = zu geringer Widerstand = Gefahr der Überlastung der Akkus.
- Zu wenig Windungen = zu geringer Widerstand = Gefahr der Überlastung der Akkus.
- Ungeeigneter Drahttyp (z.B. Nickel) = zu geringer Widerstand = Gefahr der Überlastung der Akkus.

Unangenehm und damit zu erwähnen sind auch folgende Konsequenzen:
- Zu dünner Draht = schwieriger zu wickeln, weil sich der Draht leichter verbiegt
- Zu viele Windungen bei zu großem Widerstand = zu lange Wartezeit bis zur Dampfbildung (= zu hohe Rampingtime) = zu lange Abkühlzeit = störendes Kondensat im Kamin
- Zu dicker Draht = zu lange Wartezeit bis zur Dampfbildung (= zu hohe Rampingtime) = zu lange Abkühlzeit = störendes Kondensat im Kamin
- Zu große Coils = großer Platzbedarf

Also: Liebe Anfänger, nehmt einen schönen Kanthaldraht mit 0,3mm Duchmesser, wickelt diesen sieben Mal um eine Wickelhilfe, zieht ihn kurz auseinander und schiebt ihn wieder zusammen, um perfekte Spaces zu bekommen, montiert ihn auf den Coil und startet mal mit 10 Watt zum Eindampfen. Schaut was passiert. Aller Erfahrung nach schmeckt es sofort besser als jeder Fertigcoil. Dann sucht Euch die Leistungseinstellung, zu der Euer Liquid am besten schmeckt - es gibt beispielsweise keinen Grund, warum man Menthol übermäßig erhitzen oder Cinnamon Apple kalt dampfen sollte. Und freut Euch auf die Möglichkeiten, die Euch offen stehen.

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Beitrag von @Chris P. Bacon (Struktur, Bilder und Überleitungen) und @WinnetouHäberle (Regeln, Zusammenhänge, Idee und Anstoß)

Dazugehöriger Thread Subohm vs. Hochohm
Thread RE: Was ist der "Heatflux" ?




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